Diagnose Reizdarm? So kann dir basenfasten helfen

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Reizdarm

basenfasten entlastet den Organismus und vor allem den Verdauungsapparat. Gerade die Patienten, die in den vergangenen Jahren in meine Praxis kamen und beim Arzt die Diagnose „Reizdarm“ oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten bekamen, haben so gut wie immer von einer basenfasten Kur profitiert. Warum ist das so? Um diese Frage zu beantworten ist es sinnvoll, sich etwas näher mit dem Darm und seinen diesbezüglichen Unpässlichkeiten zu beschäftigen.

Was hat es mit der Diagnose Reizdarm auf sich?

Ständig, aber mindestens seit mehreren Monaten, unbestimmte Verdauungsprobleme, Blähungen, Bauchschmerzen, manchmal Krämpfe, mal tagelang Verstopfung, dann wieder eher Durchfall und es lässt sich nicht herausfinden, woher das kommt? Die Lebensqualität ist dadurch massiv beeinträchtigt und es sind keine Krankheitsbilder bekannt, die dafür verantwortlich sein können? Wenn Patienten ihrem Arzt solche Symptome schildern, geht sofort die Schublade „S3-Leitlinie“ für die Diagnose Reizdarm auf. Man geht davon aus, dass bei 50 Prozent aller Patienten, die Magen-Darm-Beschwerden haben, ein Reizdarm (irritables Colon) vorliegt. Nach der S3-Leitlinie ist eine ursachenbezogene Therapie nicht bekannt. Man weiß allerdings, spätestens seit die Verbindung zwischen Darm und Nervensystem bekannt wurde, dass eine Reduzierung von Stress hilfreich ist. Wenn Stress bei der Entstehung der Magen-Darm-Probleme eine Rolle spielt, dann ist ein basenfasten Aufenthalt in einem unserer zertifizierten Partnerhotels eine optimale Lösung.

Die wenigsten Menschen schaffen es, in ihrem Alltag die Stressfaktoren einfach so auszuschalten. Fernab vom Alltag dagegen ist mal wieder ein Ruhigwerden und Durchatmen möglich. Unser Darm unterliegt dem parasympathischen Nervensystem. Das lässt sich nicht willentlich beeinflussen und funktioniert am besten in Abwesenheit von Stress. Daher treten Verdauungsprobleme häufig in Zusammenhang mit Stress auf. Die Kombination von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Stress ist nun fatal. Vermeiden lässt es sich in einer zunehmend hektischeren Welt und Arbeitswelt kaum noch. Das ist aber noch lange kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Meine Devise in meinem auch nicht immer stressfreien Leben heißt: Wenn schon viel Stress, dann wenigstens was basisches essen und lange Schlafen. Und/ oder ein langer gemütlicher Spaziergang in der Natur. Das schafft den Ausgleich.

Nahrungsmittelunverträglichkeit und/ oder Reizdarm?

Ich habe in den 24 Jahren Praxis unzählige Patienten mit dieser Diagnose bzw. Verdachtsdiagnose behandelt und habe oft festgestellt, dass vor allem eine Entlastung durch Weglassen bestimmter Lebensmittel, wie es bei basenfasten der Fall ist, zu einem recht schnellen Symptomrückgang geführt hat. Aus meiner Erfahrung und aus der Erfahrung vieler Kollegen heraus, hängt das damit zusammen, dass Reizdarm sehr häufig durch oder in Verbindung mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Intoleranzen) auftritt. Hier sind vor allem Laktoseintoleranz, Glutensensitivität (Überempfindlichkeit auf Klebereiweiß im Getreide), Histaminintoleranz, erworbene Fruktoseintoleranz, aber auch Sorbitintoleranz zu nennen.

Diese Intoleranzen, die immer dazu führen, dass das entsprechende Lebensmittel, im Falle von Laktose der Milchzucker, nicht abgebaut und damit nicht verdaut werden kann, verursachen auf lange Sicht Entzündungsreize in der Darmwand. Durch die Entzündung werden die vielschichtigen Funktionen der Darmwand beeinträchtigt und die Symptome schaukeln sich allmählich hoch. Für den Betroffenen ergibt sich die Problematik, dass sie es ohne professionelle Hilfe kaum schaffen, herauszufinden, auf was sie da reagieren. Wie oft habe ich von Patienten gehört: „Ich glaube, ich reagiere auf alles und mein Arzt sagt, das ist psychisch bedingt.“ In den allerseltensten Fällen hat das gestimmt. Wer keinen Arzt oder Heilpraktiker kennt, dem er hier wirklich vertrauen kann, der kann sich vorerst selbst helfen:

  1. Milchprodukte für einige Wochen weglassen.
  2. Wenn das nicht hilft: Weizen konsequent für einige Wochen weglassen.
  3. Wenn das nicht oder nur etwas hilft: stark histaminhaltige Lebensmittel für einige Wochen weglassen.

Hier eine kleine Hilfe, um herauszubekommen, welche Lebensmittel besonders viel Histamin enthalten:

  • Alkohol, besonders alte Weine und Rotweine, Champagner
  • Käse, besonders reife Käsesorten, Hartkäse wie Emmentaler und Parmesan, Schimmelkäse, auch alter Gouda, überreifer Camembert, Rohmilchkäse
  • Schokolade
  • Geräuchertes, Gepökeltes, beispielsweise Salami, Schinken
  • Schweinefleisch
  • Tomatenketchup
  • Rotweinessig
  • Verdorbene Lebensmittel, beispielsweise Fisch, der älter als 1 Tag ist

Wer schon basenfasten Profi ist, erkennt auf einen Blick, dass in dieser Liste nur Lebensmittel genannt sind, die säurebildend sind. Nur wenige basische Lebensmittel enthalten Histamin. Dazu gehören: Auberginen, Avocados, Erdbeeren, Sauerkraut, Spinat und Tomaten. Wie oft habe ich hier Aha-Effekte erlebt und habe mich gefreut, dass die betroffenen Patienten ihre Symptome danach bestimmten Lebensmitteln zuordnen konnten und gelernt haben damit umzugehen. Ein Hausarzt oder Internist, der sich mit dieser Thematik intensiv auseinandergesetzt hat, kann hier spezielle Tests durchführen lassen, die in der Regel Licht in das Dunkel der Darmgeschehnisse bringen. Zur Entschuldigung von Hausärzten und Internisten, die sich dieser aufwändigen Diagnosestellung nicht widmen, sei gesagt, dass Zeitdruck und Budget sie oft dazu zwingen, die Diagnose „Reizdarm“ etwas verfrüht zu stellen.

basenfasten entlastet

basenfasten ist laktosefrei, glutenarm und histaminarm. Bei Fruktoseintoleranz können die Obstsorten, die besonders fruktosereich sind, vermieden werden. Allein dadurch, aber auch, weil bei basenfasten die schwer verdaulichen tierischen Eiweiße wegbleiben, erfährt der Verdauungstrakt eine enorme Erleichterung. Die Entlastung durch basenfasten findet vor allem dann statt, wenn saisonal und reif gegessen wird und bei der Auswahl der basischen Lebensmittel vor allem Äpfel, Kartoffeln, Fenchel und Wurzelgemüse verwendet werden. Bei Gewürzen ist besonders das Kurkuma wegen seiner entzündungsmindernden Eigenschaft zu bevorzugen. Mit Tomaten und Zitrusfrüchten empfiehlt es sich zurückhaltend zu sein. Lauch wird in der Regel gut vertragen. Mit Kohlsorten ist zunächst Vorsicht geboten – nicht jeder Darmempfindliche verträgt jede Kohlsorte gut. Sorten wie Spitzkohl und Pak Choi werden in der Regel besser vertragen als Rot- und Weißkohl.

Kartoffeln mag der Darm fast immer

Allen Unkenrufen zum Trotz: Die Kartoffel ist ein wunderbares Lebensmittel. Sie schmeckt, sie macht satt, wird von den allermeisten Menschen gut vertragen und ist das ganze Jahr über verfügbar. Wenn man sie nach dem Abkochen im Kühlschrank abkühlen lässt und erst am nächsten Tag verwendet, ernährt sie nebenbei sogar wichtige Darmbakterien und wirkt so langfristig Entzündungen entgegen. Ok, sie ist jetzt nicht das kalorienärmste Lebensmittel – aber dafür sind es gesunde und basische Kalorien.

Hier ein Rezept aus meinem Buch „basenfasten“, Gräfe und Unzer Verlag, München:

Basische Nockerl

Foto: Klaus Arras

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Basische Nockerl

Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 25 Minuten
Portionen 2 Portionen

Zutaten

  • 4 mittelgroße Kartoffel
  • 2 Stängel glatte Petersilie
  • 1-2 TL Olivenöl
  • 1 Prise Salz alternativ Kräutersalz
  • weißer Pfeffer aus der Mühle
  • Muskatnuss frisch gerieben

Anleitungen

  • Die Kartoffeln waschen und anschließend
    im Gemüsedämpfer in ca. 20 Min. weich garen. Die gekochten
    Kartoffeln schälen und mit einer Gabel zerdrücken oder einem Kartoffelstampfer
    zu einer homogenen Masse zerstampfen.
  • Die Blattpetersilie verlesen, kurz unter kaltem Wasser abwaschen, trocken schütteln, abzupfen und die Blättchen klein hacken. Einige Blättchen als Dekoration beiseite legen. Olivenöl mit Salz, weißem Pfeffer, Muskat und der gehackten Blattpetersilie vermischen und gründlich unter die zerstampfte Kartoffelmasse rühren.
  • Mit einem Esslöffel Nockerl formen und direkt auf zwei Tellern anrichten. Mit der restlichen Blattpetersilie bestreuen. Nach Belieben können Sie die Nockerl auch als Einlage in einer klaren Gemüsebrühe verwenden.

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Foto Reizdarm: Adobe Stock, © Piotr Marcinski, #73498421

5 Antworten zu „Diagnose Reizdarm? So kann dir basenfasten helfen“

  1. […] und Nahrungsmittelunverträglichkeiten spezialisiert hat. Vielleicht handelt es sich um einen Reizdarm oder ein anderes […]

  2. Avatar von Kindermann Martina
    Kindermann Martina

    Liebe Sabine, bin gerade im Pillerseetal im Hotel Kitzspitz auf Deine Empfehlung hin. Ich fühle mich megawohl. Die Mahlzeiten sind sooooo liebevoll hergerichtet und schmecken prima. Habe auch schon im Frühjahr eine Woche Basenfasten mit Deinem Paket gemacht und hat mir sehr sehr gut geschmeckt. Die Suppen, einfach köstlich. Ich würde so gerne noch tiefer in das “Basische” einsteigen, doch fehlt mir leider dazu noch die Zeit. Vielen lieben Dank für Deine wunderbaren Tipps bzgl der Mahlzeiten. Ich bin ein großer Fan von Dir. Herzliche Grüße Martina

    1. Avatar von Lorena Fiedler
      Lorena Fiedler

      Liebe Martina,
      es freut uns sehr, dass dir basenfasten so gut tut, sei es mit unserem Paket oder im Hotel! 🙂
      Weiterhin alles Gute.
      Liebe Grüße vom basenfasten Team

  3. […] festgestellt. Sowohl die WHO als auch die EFSA raten von solch hohen Dosierungen ab. Bei Reizdarm in Verbindung mit Verstopfung wurden positive Effekte durch das Verwenden von Kurkuma […]

  4. […] ich diese im Kühlschrank über Nacht auskühlen lassen kann. Warum das so gut ist, kann man gern hier im Blog […]

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