basenfasten – mehr als eine vegane Fastenkur

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Kaum ein Monat vergeht ohne einen neuen Lebensmittelskandal. Ebenso präsentes Thema in den Medien ist die “Massentierhaltung”. Noch dazu leiden immer mehr Menschen an Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien. Sie sind bestimmt inzwischen auch sehr verunsichert und stellen sich die Frage, wie man sich heutzutage noch gesund ernähren kann? Vielleicht haben Sie deshalb auch schon über andere Ernährungsformen nachgedacht?

Unter dem Titel „Weniger ist mehr – Fastenkuren im Überblick“ berichtet das Blogazine www.marinajagemann.com zum Thema basenfasten. Mit wichtigen Informationen und ausgewählten Hotel-Tipps.

100% basisches Obst und Gemüse - auch vegan

Für viele scheint die Lösung zu sein, sich vegan zu ernähren. Sich vegan zu ernähren bedeutet, auf alle Produkte die von Tieren stammen, aber nicht nur auf Fleisch und Fisch, sondern auch auf alle anderen tierischen Produkte, wie Milch, Eier oder Honig zu verzichten. Eine vegane Ernährungsweise wird auch während der basenfasten Kur vertreten. Beim basenfasten handelt es sich jedoch um eine zeitlich begrenzte Kur von meistens ein bis zwei Wochen. Während dieser Zeit kommen ausschließlich Obst und Gemüse auf Ihren Teller. Im Gegensatz zur veganen Ernährung verzichten Sie in dieser Zeit auch auf Nahrungsmittel aus Getreide und Soja, da diese im Körper sauer verstoffwechselt werden. Sie essen während Ihrer basenfasten Kur ausschließlich basenbildende Lebensmittel.

Selbst bei den veganen basenfasten Kuren, die derzeit auf dem Gesundheitsmarkt angeboten werden, finden Sie oft immer noch genug Säurebildner in den Rezepten. Vielmehr handelt es sich hier um Diäten, bei denen zwar die Säurebildner in den Hintergrund treten, aber Basenbildner nicht ausschließlich die Hauptrolle spielen. Viele der Rezepte enthalten dann säurebildende Nahrungsmittel wie Getreide- und Sojaprodukte. Damit können Sie Ihren Körper erfahrungsgemäß wesentlich langsamer entspannen, als es mit dem originalen basenfasten nach Wacker möglich ist. Unsere Erfahrung zeigt: Nur bei einer 100% basischen Kost können die angelagerten Säuren mobilisiert und ausgeschieden werden. Eine rein basische Kost ist nicht als dauerhafte Ernährungsweise gedacht, sondern als Einstieg in eine basenreichere Lebensweise.

Deshalb empfehle ich danach die 80/20-Regel, in der 80% Basenbildner und 20% Säurebildner auf den Tisch kommen. Getreide- und Sojaprodukte sind dann wieder, wie bei der veganen Ernährung, für Sie in Maßen auf dem Speiseplan erlaubt. So bleibt Ihr Körper langfristig in Säure-Basen-Balance und kann ausreichend Mineralstoffe aufnehmen und die entstandenen Säuren wieder optimal ausscheiden. Bei einer Ernährung mit vielen Säurebildnern aus Fleisch- sowie Wurstwaren, Milch- und Getreideprodukten, schafft es der Körper irgendwann oft nicht mehr, die Säureflut zu bewältigen. Stattdessen können die Säuren im Bindegewebe oder Gelenken abgelagert werden und somit erfahrungsgemäß auf Dauer zu gesundheitlichen Beschwerden führen.

Der Verzicht auf Getreideprodukte beim basenfasten, auch wenn es sich um scheinbar hochwertige Getreidesorten wie Dinkel, Rogen oder Hafer handelt, erklärt sich einerseits durch die zunehmende Unverträglichkeit von Weizenprodukten. Denn immer mehr Menschen vertragen kein Gluten, das bei der Produktion mit Weizen entstehen. Dies bestätigen auch meine Erfahrungen in der Praxis, deshalb habe ich bei meiner Methode komplett auf die Verwendung von Getreideprodukten verzichtet. Andererseits enthält Getreide, vor allem aus kleinem Korn wie Weizen, säurebildendes Eiweiß.

Soja ist zwar der optimale Fleischersatz für Veganer, enthält aber ebenfalls jede Menge säurebildendes Eiweiß. Beim Eiweißabbau entstehen Sulfate und Phospathe, die von Ihrem Körper sauer verstoffwechselt werden und somit in hoher Konzentration die Allergiebereitschaft fördern können. Noch dazu gehört Soja, neben Fleisch und Wurstwaren, zu den purinhaltigsten Lebensmitteln. Dies gilt auch für andere Sojaprodukte wie Sojajoghurt, -pudding und -eis, die oft Zusatzstoffe enthalten und dann keine natürlichen Nahrungsmittel mehr sind. Lediglich Sojasauce und Tofu enthalten geringe Mengen an Purin, sodass sie nur zu den leicht säurebildenden Lebensmitteln gehören. Sojakeimlinge dagegen sind, wie alle Keimlinge Basenbildner. Purinhaltige Lebensmittel bilden im Stoffwechsel Harnsäure, die über die Nieren ausgeschieden wird. Liefert die Nahrung über eine längere Zeit zu viele Purine, kann die Harnsäure nicht vollständig ausgeschieden werden, sie lagert sich im Körper ab und kann im schlimmsten Fall bei übermäßigem Konsum zu Gichtanfällen führen. Erfahren Sie mehr, warum Sojaprodukte bei basenfasten nicht erlaubt sind.

basenfasten nach Wacker mit 100% basischer Kost ist deshalb für Sie als Allergiker oder wenn Sie an Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden leichter verträglich als andere Methoden. Bei einer basenreichen Kost nach der 80/20-Regel sind Frühstück mit Getreidebrei oder mittags mal ein Tofuschnitzel durchaus erwünscht und runden das Nahrungsangebot ab.

Ob nun letztendlich Fleisch, Fisch und Milchprodukte zu einer ausgewogenen Ernährung gehören, darüber kann man sich streiten. Ragnar Berg, der Entwickler der Basentheorie, betonte immer wieder, dass nicht die einseitige Bevorzugung von bestimmten Lebensmitteln zu empfehlen sei, sondern Vielfalt und Ausgewogenheit, also das richtige Verhältnis der verschiedenen Nahrungsmittel. Es gebe überhaupt kein ideales Nahrungsmittel, sondern wir sind darauf angewiesen, unsere Nahrung aus verschiedensten Stoffen zu mischen, damit alle Ansprüche des Körpers erfüllt werden. Diese Feststellung Bergs wird heute immer noch von vielen Ernährungswissenschaftlern geteilt und kann auch ich durch meine jahrelange Praxiserfahrung nur bestätigen.

Foto: Vegetables and Fruit © lassedesignen – Fotolia.com

Eine Antwort zu „basenfasten – mehr als eine vegane Fastenkur“

  1. […] Keimlinge und Grünkraut sind gerade in der veganen Ernährung ein fester Bestandteil auf dem Speiseplan, da sie als pflanzliche Nahrungsmittel eine Fülle an […]

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