Da ist sie wieder, die feucht-kalte Jahreszeit, die den Winter einläutet und neben gemütlichen Stunden auf dem Sofa mit einer Tasse heißem Tee unser Immunsystem herausfordert. Denn Schnupfen- und Grippeviren lieben diese Jahreszeit.
Wir zeigen die wichtigsten Tipps, mit denen man diesen Viren ihre Hochsaison vermiest, damit sie es nicht schaffen, unser Immunsystem in die Knie zu zwingen. Und das ist in diesem Winter besonders wichtig. Und bevor wir zu Tropfen und Pülverchen greifen, gibt es einiges, was einfach, kostenfrei oder wenigstens preisgünstig und dazu sehr hilfreich ist.
Mit der richtigen Kleidung fängt es an.
1. Warme Füße trotzen der Erkältung
Warm anziehen, wenn es draußen kalt und ungemütlich wird – ist doch klar. Was wenigen klar ist, welche wichtige Rolle gerade warme Füße dabei spielen. Wer längere Zeit kalte Füße hat, braucht ein sehr gutes Immunsystem, um sich nicht zu erkälten.
Doch warum gerade die Füße? Nach der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist unser gesamter Körper durchzogen von Leitbahnen, so genannten Meridianen. Das sind Linien, die längs durch unseren Körper laufen und auf denen sich die Akupunkturpunkte befinden. Jede dieser Linien ist energetisch mit einem Organ verbunden – bildet also einen Organfunktionskreis. Zu jedem Funktionskreis gehört ein Partnerfunktionskreis – im Falle des Nierenmeridians ist es der Blasenmeridian.
Ein wichtiger Akupunkturpunkt, Punkt 1 für den Nierenmeridian, befindet sich etwa in der Mitte der Fußsohle. Dieser Punkt wird in der blumigen chinesischen Beschreibung auch „sprudelnder Quell des Lebens“ oder „emporsprudelnde Quelle“ bezeichnet. Diese Bezeichnung kommt nicht von ungefähr, denn in der chinesischen Medizin betrachtet man die Niere als Wurzel der gesamten Lebensenergie, ja sogar als Energiespeicher für den Menschen. Eine Schwächung des Nierenfunktionskreises bringt Erschöpfungszustände mit sich, die sich oft in Schlafstörungen, Unruhezuständen, Frösteln und kalten Füßen äußern. Die Niere braucht Wärme und Ruhe, um stark zu bleiben. Ein starker Nierenfunktionskreis schützt auch vor Infekten. Ist ein grippaler Infekt erst einmal ausgebrochen, ist dann der Lungenfunktionskreis zuständig. Doch erst mal muss die Niere gestärkt werden, damit erst gar nichts passiert.
Sind nun die Füße einige Zeit sehr kalt, etwa, weil man sich nicht warm genug anzieht, dann schwächt das wiederum den Nierenmeridian. Und wer kennt das nicht? Eine „Erkältung“ deutet sich oft damit an, dass die Füße kalt sind. Bakterien und Viren haben so ein leichteres Spiel.
Deshalb
- Raus aus den Sneakers mit ihren dünnen Söckchen
- Rein in gefütterte Schuhe!
- Zuhause nicht barfuß rumlaufen
- Zuhause dicke Socken anziehen
- Öfter mal ein basisches Fußbad machen
Für das Fußbad: Das Wasser zunächst körperwarm einlaufen lassen, 1 bis 2 gehäufte Esslöffel WACKER Basenbad dazu geben und langsam wärmeres Wasser dazu laufen lassen, bis etwa 39 Grad erreicht sind. Badedauer: Ca. 25 Minuten.
Danach gut abtrocknen und wieder rein in die warmen Socken.
2. Jeden Morgen erst mal Ingwer
Auch wenn Ingwer sowohl in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) als auch in der traditionellen indischen Medizin (Ayurveda) vorwiegend wegen seiner verdauungsfördernden Eigenschaften sowohl als Gewürz als auch als Ingwerwasser verwendet wird, sollte man seine abwehrstärkende Wirkung nicht vergessen. Schon immer empfehle ich bei basenfasten morgens eine Tasse Ingwerwasser zu trinken. Sowohl frischer als auch getrockneter Ingwer wirken wärmend, wobei die wärmende Wirkung beim getrockneten Ingwer stärker ist.
Es sind die in der Ingwerknolle enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, namentlich Gingerol, die antibakteriell und entzündungshemmend, ja sogar als Antioxidans wirken. Die dadurch bedingte abwehrstärkende Wirkung von Ingwer in Verbindung mit Zitrone wurde von Wissenschaftlern des Leibnitz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie in München entdeckt. Sie fanden heraus, dass 6-Gingerol zusammen mit der in der Zitrone enthaltene Zitronensäure das molekulare Abwehrsystem im Speichel aktivieren kann.
Daher ist ein Ingwershot mit Zitrone am Morgen perfekt, um den Winter gut zu überstehen.
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3. Warmes und wärmende Lebensmittel auf den Teller
Um noch mal bei der traditionellen chinesischen Medizin zu bleiben: Wärme ist das A und O, wenn es darum geht die Nierenenergie zu stärken. Und das klappt nicht nur mit dicken Socken und einem wärmenden Fußbad. Auch das, was wir essen wirkt entweder kühlend oder wärmend.
Und woher weiß ich was wie wirkt? Ganz einfach: Wonach ist es uns denn, wenn es draußen ungemütlich, kalt, feucht und schnell dunkel wird?
Üblicherweise nach einer Tasse heißen Tee oder nach einer dampfenden Suppe! Und da sagt uns unser Bauchgefühl genau das Richtige. Diese Mahlzeiten wärmen uns. Denn in den so genannten Übergangszeiten, in denen wir auch am empfänglichsten für grippale Infekte sind, vor allem im Herbst, wird die Nierenenergie am meisten strapaziert und wir können uns mit wärmenden Lebensmitteln stärken. Wärmende Lebensmittel sind in der Regel lagerfähige Lebensmittel, die viele Mineralstoffe speichern, oft auch viele Ballaststoffe und Stärke enthalten wie Wurzelgemüse, was im Herbst und Winter Saison hat. Kühlende Lebensmittel dagegen haben nicht viel Speicherpower und verpuffen recht schnell wie beispielsweise Tomaten, Beeren, Melonen, Gurken – all das, was im Sommer wächst.
Wärmende Lebensmittel
- Nüsse, vor allem Walnüsse und Zedernüsse
- Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken, Navetten, Petersilienwurzel, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Schwarzrettich, Schwarzwurzel, Sellerie
- Gemüse wie Kohl, Kürbis, Lauch und Zwiebeln
- Wärmende Gewürze wie Curcuma, Chili, Gewürznelken, Ingwer, Kardamom, Kreuzkümmel, Muskat, Pfeffer, Schnittlauch, Zimt
Generell wirken Eintöpfe, Suppen und Schmorgerichte wärmend, besonders dann, wenn sie auf der Basis von Wurzelgemüse mit wärmenden Gewürzen hergestellt sind.
4. Vitamine und Co. mit Power fürs Immunsystem
Vitalstoffe sind Treibstoffe für unser Immunsystem, denn Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente erfüllen wichtige Aufgaben für eine funktionierende Abwehrkraft. Sie werden benötigt für das Wachstum von Immunzellen, für die Kommunikation zwischen den Abwehrzellen, für das Freisetzen von Enzymen im Kampf gegen Viren und schädliche Bakterien, und und und. Damit der Körper ausreichend mit Vitalstoffen aller Art versorgt wird ist vor allem eine pflanzenreiche und abwechslungsreiche Ernährung das A und O. Mindestens 2-3 Portionen Obst und 5-6 Portionen Gemüse täglich bringen das Immunsystem in Fahrt und versorgen es mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Calcium, Vitamin C, Zink und Eisen sind die Taktgeber fürs Immunsystem. Lesen Sie dazu: Wie Sie Ihr Immunsystem stären können.
Calcium
Der Mineralstoff Calcium wird von unseren Immunabwehrzellen benötigt, damit sie miteinander kommunizieren können. Ähnlich wie beim Nervensystem schließen sich so genannte T-Zellen des Immunsystems miteinander kurz, um bei schädlichen Eindringlingen schnell eine hohe Aktivität aufzubauen. Calcium befindet sich in zahlreichen pflanzlichen Lebensmitteln, vor allem in Brennnessel, Brokkoli, Fenchel, Grünkohl, Kresse, Leinsamen, Löwenzahn, Mandeln, Mangold, Paranüsse, Pistazien, Sesamsaat, Spinat, Zedernkerne und Zwiebeln.
Zink
Das Spurenelement Zink wird für die Vermehrung von Lymphozyten – das sind weiße Blutkörperchen welche Viren und schädliche Bakterien angreifen – benötigt. Als Co-Faktor vieler Enzyme soll es sogar Rhinoviren blockieren.
Es findet sich in den meisten pflanzlichen Lebensmitteln, vor allem in Nüssen und Samen, Kartoffeln, Rote Bete, Sellerie, Süßkartoffeln Linsen und gekeimtem Brokkoli sowie in Buchweizen, Haferflocken, Dinkelflocken– natürlich auch in gekeimter Form.
Vitamin C
Auch wenn Vitamin C nicht direkt vor Infekten schützt, so begünstigt dieses Vitamin C doch ein schnelleres Abklingen von grippalen Infekten. Zu finden ist dieses vielseitige Vitamin nicht nur in Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen, Limetten, Mandarinen, Kumquats und Grapefruits, sondern auch in den meisten Kohlsorten wie Brokkoli, in gekeimtem Brokkoli, in Paprika, Meerrettich, in Kresse und in Kapuzinerkresse. Lesen Sie dazu: 10 Gründe warum Vitamin C so wichtig ist.
Eisen
Diese Spurenelement ist wie Zink ein wichtiger Bestandteil vieler Köperenzyme und für das Immunsystem unverzichtbar. Wer unter Eisenmangel leidet, ist nicht nur blass und antriebslos, er ist auch infektanfällig. Es lohnt sich daher, den Winter mit gefüllten Eisendepots anzugehen. Und dazu muss man keine Innereien essen, die ihrerseits unsere Leber mit den Abfallstoffen der Tierhaltung belasten. Pflanzliche und damit meist auch basische Kost bietet einiges an Eisen:
Bohnen, Datteln, Hafer, Hirse, Kichererbsen, Leinsamen, Linsen, Mandeln, Pilze, Pistazien, Quinoa, Sesam und Sonnenblumenkerne, um nur die wichtigsten zu nennen. Beim basenfasten werden die Hülsenfrüchte und Hafer einfach gekeimt – dann werden sie basischer.
5. Wechselduschen – das natürliche Doping
Wechselduschen stärken die Immunabwehr und bringen, als positiven Nebeneffekt, den Kreislauf in Schwung. Der kalt-warm-kalte Wasserspaß bewirkt eine bessere Durchblutung und führt somit zu einer guten Sauerstoff- und Vitalstoffversorgung aller Körperzellen. Eine stärkende Wechseldusche dauert gerade mal 90 Sekunden und macht morgens am meisten Sinn, denn danach ist der Körper wach und der Geist erfrischt. Und so geht´s: Mit kaltem Wasser (etwa 16 – 18 Grad) starten – 30 Sekunden den Körper abduschen. Dann auf sehr warmes Wasser wechseln (38 – 42 Grad) – 30 Sekunden den Körper abduschen. Abschließend wieder mit kaltem Wasser (etwa 10 – 15 Grad) die restlichen 30 Sekunden den Körper abduschen. Fertig! Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten nicht sofort mit der Ganzkörperdusche starten sondern sich langsam an die Wechseldusche herantasten. Hierfür wird der Wasserstrahl an den Füssen gestartet und hoch geduscht bis zu den Oberschenkeln. Dann von den Händen hin zu den Schultern abduschen. Täglich kann somit Stück für Stück immer mehr zur Körpermitte hin abgebraust werden.
6. Raus an die frische Luft
Im Herbst und Winter viel raus an die frische Luft zu gehen, ist aus vielen Gründen sinnvoll. Bewegung in der freien Natur belebt den Körper und die Seele und erzeugt Glückshormone gegen den Alltagsstress. Und auch wenn es nur wenig Sonne ist, die sich im Winter zeigt, so ist ihre Wirkung auf unsere Stimmung doch enorm und gute Laune ohne jeden Funken Winterblues ist nicht zu unterschätzen, wenn es um unsere Abwehrkräfte geht. Nebenbei kommt auch ein wenig Vitamin D rüber, auch wenn es im Winter nicht so viel ist wie im Sommer. Vitamin D fördert die Entwicklung von Immunzellen, was die Infektanfälligkeit verringert.
7. Entspannung, Ruhe und Erholung
Gemäß der traditionellen chinesischen Medizin benötigt der Funktionskreis der Niere vor allem Ruhe und viel Schlaf, um sich zu stärken. Zudem betrachtet man auch die Emotionen, die die Funktionskreise der Meridiane beeinflussen. Im Fall der Nieren ist das die Angst, die wiederum Unruhe mit sich bringt. Und das wird in diesem Jahr geschürt wie nie zuvor. Und jeder, der in den vergangenen Monaten oder überhaupt mit seinen Ängsten in Berührung kam, weiß, wie schwer man sie in den Griff bekommt. Und die vielen guten Tipps gegen Ängste vorzugehen, sind nicht einfach umzusetzen wie jeder weiß, der damit zu tun hat. Es gibt aber eine Möglichkeit: Da man weiß, dass Störungen im Nierenunktionskreis auch Ängste verstärken, kann man über die richtige Ernährung und die richtige Kleidung, sowie durch viel Ruhe und Erholung seinen Nierenfunktionskreis stärken. Denn das alles braucht sie, um stark zu werden. Und darüber hinaus: Wärme, Wärme und nochmal Wärme. Durch die Kleidung, durch das Essen und durch Rituale, die Wärme vermitteln.
8. Entlasten mit basenfasten
Die meisten der vorangegangenen Tipps passen perfekt zu einer basenfasten Woche in Herbst und Winter.
Saisonales Essen, Kräutertee trinken, sich bewegen und sich viel Ruhe und Erholung gönnen. Fehlt nur noch die Darmreinigung und die ist das I-Tüpfelchen für das Fit-durch-den-Winter-Programm. Auch wenn basenfasten den Organismus schon gut entlastet, so ist doch die den Darm und die Verdauungsorgane entlastende Wirkung einiger Darmreinigungen nicht zu vernachlässigen. Unser Darm und sein ausgeklügeltes Abwehrsystem trägt eine Menge zur Stärkung unseres Immunsystems bei. Lesen Sie dazu: Den Darm reinigen und entlasten
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