Wie ich immer wieder betone, kommt es beim basenfasten auch darauf an, sich wenigstens für ein oder zwei Wochen von seinen lieb gewordenen Gewohnheiten zu verabschieden, damit sich ein neues leichteres Körpergefühl einstellen kann. Insofern bin ich nicht der Freund von basischen Austauschlebensmitteln wie basisches Brot, basischer Milchersatz und basischer Kaffee. Ein wichtiges Ziel des basenfastens ist es, dabei einmal ganz bewusst zu spüren, was passiert, wenn ich für ein oder zwei Wochen meine Essgewohnheiten ändere und welche Gefühle da vielleicht hochkommen. Denn Essen ist eine emotionale Angelegenheit und unsere Rituale überdecken oft andere Bedürfnisse.
Ein Beispiel: Ich bin gestresst und schon verlangt mein Körper was Süßes oder eine Pause mit einem Espresso zur Beruhigung. Wenn ich nun bei basenfasten für alles einfach nur einen Ersatz finden möchte, bin ich nicht wirklich bereit, meine Ernährungs- und Lebensweise zu ändern. Doch genau diese Chance bietet basenfasten, indem erst einmal eine Leere entsteht, die mir den Raum gibt, über die Ursachen des Bedürfnisses Süßes oder Kaffee nachzuspüren.
Getreidekaffe, Lupinenkaffee, Chi-Kaffee, Getreidekaffee, Malzkaffee – ja oder nein?
Getränke dienen beim basenfasten nur der reinen Flüssigkeitszufuhr und sollen keine „Genussmittel“ sein. Kaffee ist ein reines Genussmittel und so auch sein Ersatz. Deshalb sind er und seine Ersatzvarianten keine Option für basenfasten.
Ob Getreidekaffees und Lupinenkaffee basisch verstoffwechselt werden, dazu liegen derzeit keine zuverlässigen Daten vor.
Lupinenkaffee wird aus unterschiedlichen Lupinensorten, die geröstet werden hergestellt.
Die Röstung, die jedem Kaffee, egal ob aus Kaffeebohnen, Getreide oder Lupinen, sein Aroma verleiht, trägt zu einer Säurebildung bei.
Getreidekaffee besteht aus gerösteten Getreidekörnern wie Dinkel, Gerste oder Roggen, häufig gemischt mit Zichorienkaffee, der aus den Wurzeln der Wegwarte gewonnen wird.
Durch das Rösten wird die Säurewirkung der Getreide verstärkt, daher kann man von einer Säurewirkung ausgehen.
Eine Sonderstellung nimmt Malzkaffee ein. Auch er besteht aus Getreide, aus Gerste und zwar aus gemälzter Gerste. Gemälzte Gerste ist gekeimte Gerste. Gemälzte Gerste wird üblicherweise zum Bierbrauen verwendet, aber eben auch für Malzkaffee. Vermutlich ist er durch das Keimen damit sogar basisch – gilt aber eben auch als Genussmittel, als Kaffeeersatz.
Kaffeeersatz, oft auch Blümchenkaffee genannt, kann auch aus Eicheln und Bucheckern hergestellt werden. Meine Mutter hat immer erzählt, dass sie während des Krieges Bucheckern gesammelt haben, sie geröstet und dann Kaffee daraus gebrüht haben.
Chi-Kaffee ist keinesfalls koffeinfrei, was viele Menschen denken, da er oft als basisch angepriesen wird. Er besteht teils aus gerösteten, teils aus ungerösteten Kaffeebohnen besteht und wird damit sauer verstoffwechselt.
Für die eine Woche basenfasten gilt daher: Hände weg von Kaffee und Kaffeeersatz.
Kaffeeersatz: Eine sanfte Alternative für ein Leben in Säure-Basen-Balance
Abgesehen vom Chi-Kaffee sind die hier aufgeführten „Blümchenkaffees“ wesentlich schonender für den Organismus als Bohnenkaffee oder Espresso. Das heißt nicht, dass man nach einer basenfasten Kur nie mehr Kaffee trinken sollte. Wem es schmeckt und wer nicht übertreibt – also bei 1 bis 2 Tassen pro Tag bleibt – kann trotzdem in Säure-Basen-Balance leben. Solange genügend frisches Obst, Salate und Gemüse auf den Tisch kommen und der Magen mitmacht.
Kaffeeersatz ist vor allem für Schwangere und Stillende eine gesunde Alternative und hier besonders der reine Malzkaffee.
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