Über die Jahre haben uns viele Fragen von interessierten Menschen erreicht, in denen sich auch immer wieder verschiedene Irrtümer tummeln. Wir haben in diesem Artikel für Sie die 6 häufigsten Irrtümer beim basenfasten zusammengetragen.
Irrtum #1: Lebensmittel, die sauer schmecken sind nicht basisch
Was sauer schmeckt, muss im Körper nicht unbedingt sauer reagieren. Ein gutes Beispiel ist die Zitronensäure, die in Zitrusfrüchten und anderen sauer schmeckenden Obstsorten enthalten ist. Sie schmeckt in der Frucht sehr sauer, ist aber chemisch gesehen nur eine schwache Säure. Sie wird, wie andere Fruchtsäure auch, im Stoffwechsel in den sogenannten Zitronensäurezyklus eingeschleust und Kohlendioxid abgebaut. Das Kohlendioxid kann durch die Lungen abgeatmet werden. Zurück bleiben Basen, die nicht abgeatmet werden und so dem Körper zur Verfügung stehen. Saure Zitrusfrüchte sind daher bei normaler Stoffwechselleistung keine Säurebelastung.
Irrtum #2: Aufbautage nach einer basenfasten Kur müssen sein
Nach der basenfasten Kur brauche Sie keine extra Aufbautage, wir empfehlen danach allerdings eine basenüberschüssige Ernährung nach der 80/20-Regel. Mit der 80/20-Regel haben Sie eine Orientierung, wie hoch der Anteil der Basen bildenden Nahrungsmittel pro Tag sein sollte.
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Das bedeutet: 80 Prozent der Nahrungsmittel sollten basisch, 20 Prozent sauer verstoffwechselt werden. In der Praxis sieht das so aus: Wenn Sie einen gedünsteten Fisch mit Mangold-Wurzelpetersilie-Gemüse zubereiten, ist der Fisch die Beilage! Das heißt, Sie essen keine 200 Gramm Fisch, sondern 50 bis 70 Gramm, den Rest des Tellers füllen Sie mit dem Mangold-Wurzelpetersilie-Gemüse auf. Beachten Sie bitte, dass die 80/20-Regel auch für Getränke gilt: Wenn Sie pro Tag drei Kaffee und zwei Cola trinken, haben Sie die 20 Prozent Säurebildner schon mehr als ausgeschöpft. Davon abgesehen gibt es gesündere Säurebildner als Kaffee und Cola.
Irrtum #3: basenfasten alleine reicht zum Entsäuern nicht aus
Immer wieder geistert die Auffassung herum, dass Entsäuern allein über die Nahrung nicht ausreicht und durch basische Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Kaliumcitrat) nachgeholfen werden muss. Dabei müssen Nahrungsergänzungsmittel nicht extra eingenommen werden, eine basenfasten Kur alleine reicht aus. Allerdings sollten Sie sich nach der basenfasten Kur basenreich weiter ernähren und das möglichst abwechslungsreich aus der ganzen Bandbreite an gesunden Lebensmitteln, sonst haben Sie schnell wieder eine negative Säurebilanz. Die Ernährung allein ist auch längst nicht alles, um einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt zu bekommen. Auch die Faktoren Bewegung, Verhältnis zum Stress und Erholung des Gefühlslebens sollten im Einklang sein.
Irrtum #4: Vom basenfasten bekommt man Eiweißmangel
Wir leben in einem Land in dem es an jeder Ecke eiweißhaltige Mahlzeiten gibt. Statistisch gesehen verzehren Bundesbürger im Durchschnitt doppelt so viel Eiweiß, wie ihr Körper braucht und verwerten kann. Das überschüssige Eiweiß wird gespeichert und belastet damit den Organismus und kann bestimmte Stoffwechselvorgänge stören. Es ist also nicht der Eiweißmangel ein Problem, sondern das Zuviel. Eine bis drei Wochen völliger Verzicht auf tierische Eiweiße wie beim Fasten und basenfasten entlastet den Körper enorm und sorgt für einen Abbau des Eiweißüberschusses. Die meisten Menschen haben genügend Eiweißreserven im Körper.Bevor Sie sich also in eine Eiweißmangelsituation kommen, müssten Sie sich wirklich sehr lange Zeit einseitig ernähren. Und in pflanzlicher Kost, vor allem in Keimlingen und Nüssen, finden Sie ausreichende Mengen an Eiweiß. Dazu gehören vor allem Kichererbsenkeimlinge, Linsenkeimlinge, Quinoakeimlinge, aber auch Hanf- und Chiasamen. Basenüberschüssige Kost senkt den Eiweißbedarf, da der Organismus Eiweiß zusammen mit basischen Lebensmitteln besser verwerten kann als aus tierischer Herkunft. Lesen Sie auch unsere Artikel über Eiweißmangel bei basenfasten und die 6 besten basischen Proteinquellen.
Irrtum #5: Bio-Lebensmittel sind basischer als konventionelle Lebensmittel
Ob ein Lebensmittel ein guter oder schlechter Säurebildner ist, hängt nicht davon ab, ob es aus biologischem Anbau kommt. Bei der Wacker-Methode erfolgt die Einteilung danach, wie viele Vitalstoffe das Lebensmittel unserem Körper liefert und ob es sauer oder basisch verstoffwechselt wird. Grundsätzlich gilt ein Säurebildner ist und bleibt ein Säurebildner, ob er biologischer Herkunft ist oder nicht. Biofleisch zum Beispiel enthält so viel säurebildendes Eiweiß wie Fleisch aus konventioneller Landwirtschaft. Ähnliches gilt für Getreide, Milch und Eier. Allerdings gibt es entscheidende qualitative Unterschiede zwischen Bio- und konventionellen Lebensmitteln, die sowohl Säure- als auch Basenbildner betreffen. Lebensmittel, die aus biologischer Landwirtschaft stammen, enthalten nachweislich mehr Vitalstoffe und damit auch mehr Mineralien als Lebensmittel aus konventionellem Anbau bzw. aus Massentierhaltung. Der Gehalt an Mineralstoffen ist zu einem sehr großen Teil verantwortlich für die basische oder saure Wirkung. Für die basische Wirkung sind vor allem Kalium, Magnesium und Kalzium von Bedeutung. Biolebensmittel, die diese Mineralien in höherem Maße enthalten, sind daher immer etwas basenhaltiger, also weniger säurebildend.
Irrtum #6: Nur rohes Gemüse ist basisch
Sehr oft liest man davon, dass gekochtes Gemüse und Obst nicht mehr basisch ist. Es stimmt, dass durch Erwärmen ein gewisser Verlust eintritt. Keineswegs gehen aber sämtliche Basen und Vitalstoffe verloren. Bei manchen Gemüsesorten wie etwa Karotten macht erst das Garen die gesundheitsfördenden Inhaltsstoffe optimal verfügbar. Deshalb empfiehlt sich kurzes schonendes Garen. Ein Gemüsedämpfer ist dafür ideal, in dem das Gemüse nur in Wasserdampf ohne Druck gegart wird. Der Effekt ist sichtbar: Das Gemüse bleibt knackiger. Da die Mineralien beim Dämpfen ohne Druck weitgehend erhalten bleiben, schmeckt das Gemüse viel besser, denn nicht nur die Mineralstoffe, auch die Vitamine und die bioaktiven Stoffe werden geschont. Denn Mineralstoffe, Vitamine und bioaktive Stoffe ergänzen das feine Aroma der Nahrungsmittel.
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Sollten Sie Ihr Gemüse doch in Wasser kochen, dann ist es wichtig, dass Sie das Kochwasser nicht weggießen, sondern ebenfalls verzehren – beispielweise in einer Suppe. Ebenfalls sollten Sie Gerichte nicht mehrmals aufwärmen. Man kann auch davon ausgehen, dass eine eigentlich basische Gemüsesuppe oder ein anderes Gemüsegericht durch mehrmaliges Aufwärmen zum Säurebildner wird, denn jedes erneute Erhitzen bewirkt eine chemische Veränderung mit weiterem Vitalstoffverlust. Nach zweimaligem Aufwärmen schmeckt Suppe oder Gemüse ohnehin fad und sieht nicht mehr appetitlich aus.
Auch wenn es noch nicht erwiesen ist, dass Aufgewärmtes weniger basenbildend wirkt: Wer etwas Gespür für basische Ernährung entwickelt hat, schmeckt es, wenn ein Gericht an Vitalstoffen verloren hat. Gelegentliches einmaliges und schonendes Aufwärmen ist aber sicher in Ordnung. Letztendlich ist eine ausgewogene Mischung aus Rohkost und schonend gegartem Gemüse ist ein entscheidender Beitrag zu einem ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt.
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