Obst und Gemüse der Saison, dazu frische Kräuter, Keimlinge, einige Nüsse und hochwertige Öle – kurzum: nur noch basische Lebensmittel essen – und schon ist man mitten im basenfasten. Klingt einfach und die meisten Menschen fühlen sich von Anfang an wohl damit.
Es gibt aber auch Menschen, die klagen über Anlaufschwierigkeiten: Sie fühlen sich müde und schlapp, weil der Koffein-Morgenpush fehlt, fühlen sich aufgebläht, weil sie immer noch so schnell essen, als wären sie dauerhaft auf der Überholspur. Kurz: Es gibt schon einige „Fehler“ die man beim basenfasten machen kann, die dann die anfängliche Motivation leider schnell in den Keller rauschen lassen.
Egal, ob basenfasten dem Hüftspeck zu Leibe rücken soll oder ob man sich einfach wieder richtig wohl fühlen möchte in seiner Haut – wer diese Fehler vermeidet, fühlt sich schneller richtig wohl mit dem basischen. Das fängt mit der Vorbereitung auf die Kur an. Hier die 8 häufigsten Fehler beim basenfasten:
1. Kaffee nicht rechtzeitig weggelassen
Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke und Lebensmittel rechtzeitig runterzufahren ist eine ganz wichtige Vorbereitung auf eine basenfasten Kur. Wer 7 Tage basenfasten plant, plant am besten 3 Koffeinentzugstage plus 7 reine basenfasten Tage ein – also im Grunde genommen 10 Tage. Oft hören wir: „Ich trinke nur ein oder zwei Tassen Kaffee pro Tag, da bekomme ich beim Weglassen bestimmt keine Probleme“ Leider falsch gedacht. Ob und wie stark man auf den Koffeinentzug reagiert ist tatsächlich eine höchst individuelle Angelegenheit und kann sogar von basenfasten Kur zu basenfasten Kur bei ein und derselben Person unterschiedlich. Ich selbst praktiziere das schon seit Jahrzehnten, trinke maximal 2 Tassen Espresso pro Tag und reagiere doch immer wieder unterschiedlich. Daher habe ich vor Koffein und seiner schwer berechenbaren Wirkung höchsten Respekt und gewöhne ihn mir am liebsten schon 3 Tage davor ab, wenn ich es zeitlich schaffe.
Übrigens ist es dabei egal, ob man Filterkaffe, Espresso oder andere koffeinhaltigen Getränke wie Schwarztee, grünen Tee, weißen Tee oder Colagetränke zu sich nimmt. Auch dunkle Schokolade hat mit ihrem dem Koffein verwandten Theobromin eine Koffeinwirkung und wird am besten auch schon einige Tage vor basenfasten weggelassen.
Mögliche Reaktionen auf den Koffeinentzug sind:
- Antriebslosigkeit
- Müdigkeit
- Kreislaufschwäche
- Schwindelgefühl
- Kopfdruck
- Kopfschmerzen
Kaffee hat vor allem eine starke Wirkung auf die Blutgefäße, die während der Kur wegfällt, was somit an den ersten basenfasten Tagen vor allem den Kreislauf etwas ins Schleudern bringen kann.
Wer sich daher vom 2. basenfasten Tag an wohl fühlen möchte, sollte rechtzeitig die Finger von Koffein und Co. lassen.
2. Noch keine Darmreinigung gemacht
Auch wenn dies ein Thema ist, das man lieber unter den Tisch kehren möchte, hat es dieses Thema verdient, etwas genauer angeschaut zu werden. Denn die richtige Darmreinigung trägt entscheidend zu einem gelungenen und beschwerdefreien basenfasten bei. Tipp: Darmreinigung: Den Darm reinigen und entlasten
Zu oft haben wir bei unseren Kursteilnehmern und Patienten die Erfahrung gemacht, dass viele Beschwerden, die während der basenfasten Kur auftreten, daher rühren, dass zuvor keine oder eine unvollständige Darmreinigung durchgeführt wurde. Warum ist das so? Kaum ein Mensch kennt seinen Darm und seine eigene Verdauung wirklich gut. Knapp 25 Jahre Erfahrung mit Colon-Hydro-Therapie (apparative Darmreinigung mit Wasser) haben mir gezeigt, dass die meisten Därme nicht die Helden sind, wenn es darum geht, sich selbst gründlich zu reinigen. Und in den Tiefen der Darmschlingen hängen oft mehr unverdaute Reste, als man glaubt. Das geht in erster Linie mit unseren hektischen Essgewohnheiten einher und damit, dass wir unserem Darm meist nicht genügen Zeit zur Verdauung geben. Kaum ist eine Mahlzeit beendet, kommen ein oder zwei Stunden danach schon Knabbereien oder ein Cappuccino, der mit seiner kompakten Milch auch verdaut werden möchte. So kommt gerade frisch gekautes auf noch nicht verdautes Essen und die Party geht los. Alles, was nicht vollständig verdaut werden konnte benötigt Bakterien und Pilze dazu, das ist durchaus vergleichbar mit dem Kompostieren im Garten. Dabei entstehen Gase, die bei uns schnell zu Völlegefühl und unangenehmen Blähungen führen. Nun ändert sich für viele Menschen die Ernährung beim basenfasten radikal. Plötzlich kommen Obst und Gemüse, auch roh, in Hülle und Fülle auf den Teller. Das ist für manchen Darm ein echter Kulturschock, denn so viele Ballaststoffe muss ein Darm erst einmal verdauen können. Wenn er es bislang nicht gewohnt war, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er mit Blähungen oder sogar mit Kopfschmerzen reagiert, recht hoch. Besonders dann, wenn wir es gewohnt sind, schnell zu essen. Bei basenfasten geht es schon auch um das Abstellen solcher schlechten Gewohnheiten, was na klar ein wenig Übung erfordert. Wenn nun der Darm gleich zu Beginn der basenfasten Kur gründlich mit Wasser gereinigt wird, verhindert man das Aufeinandertreffen von Unverdautem und Halbverdautem und fühlt sich von Anfang an viel wohler. Tipp: Leinsamen & Flohsamen als Ersatz für eine Darmreinigung
Doch spätestens wenn im Darm Aufruhr in Form von
- Völlegefühl
- Blähungen
- Kopfschmerzen
auftreten, sollte ein Irrigator für den Großputz im Darm her. Ideal ist es, während der basenfasten Woche den Darm alle zwei bis drei Tage mit einem Irrigator zu reinigen. Die Darmreinigung kann zu jeder Tageszeit durchgeführt werden, am besten nach dem Essen und immer dann, wenn man am besten entspannen kann.
3. Zu wenig Trinken und falsches Trinken
Kopfschmerzen und schlapper Kreislauf? Vielleicht liegt es ja an der zu niedrigen Trinkmenge. Denn so wichtig wie das basische Essen ist auch das richtige Trinken. Viel zu trinken ist immer wichtig, besonders wichtig ist es aber während der basenfasten Kur. Es sollten 2,5 bis 3 Liter pro Tag sein – Wasser oder verdünnter Kräutertee. Welche Getränke sich noch fürs basenfasten eignen, kannst du hier nachlesen. Trinken durchspült die Lymphe, die Nieren und das Bindegewebe und so können unerwünschte Stoffe den Körper verlassen. Am besten werden die Nieren durchgespült, wenn reines Quellwasser getrunken wird.
Von Leitungswasser, vor allem in Städten oder in Häusern mit alten Leitungen, rate ich ab. Auch Wasser mit einem hohen Gehalt an basischem Hydrogencarbonat wie es das Staatlich Fachingen ist, eignet sich zum basenfasten. Gerade Menschen, die zu Sodbrennen neigen, profitieren davon, denn dieses Heilwasser hat einen nachgewiesenen regulierenden Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt. Hier reichen oft schon 2 bis 3 Gläser pro Tag um eine positive Wirkung zu erzielen und die restliche Trinkmenge sollte mit Quellwasser und verdünnten Kräutertees aufgefüllt werden.
Am Morgen bringen ein bis zwei Tassen Ingwertee den Kreislauf und die Verdauung in Schwung. Tipp: Warum Ingwertee am Morgen nicht fehlen darf. Ingwertee rettet viele Menschen vor den Nebenwirkungen der ersten kaffeefreien Tage.
Wärmend und wohltuend sind verdünnte Kräutertees beim basenfasten – am liebsten aus einheimischen Kräutern. Ideal ist hier eine Mischung aus Wasser und verdünnten Kräutertees. Als Teesorten kommen alle Kräutermischungen in Frage, die wirklich nur aus einheimischen Kräutern ohne Zusätze bestehen. Auch Heiltees, die gezielt zur Linderung von Beschwerden eingesetzt werden, sind tassenweise geeignet. Tees oder Mischungen aus Früchten, Roiboos, Aromastoffen und dergleichen sind allerdings tabu. Früchtezusätze reagieren im Organismus sauer, Aromastoffe irritieren die Geschmacksnerven und Roiboos kann, in großen Mengen getrunken, den Kreislauf schwächen.
4. Zu viel Rohkost
Rohkost gehört zur gesündesten Art, Gemüse und Obst zu essen. Wer Rohkost aber nicht gut verdauen kann, der belastet damit seinen Darm und fühlt sich alles andere als wohl. Die meisten Menschen wissen ganz genau, wenn sie Rohkost nicht oder nur in kleinen Mengen vertragen. Wer das von sich weiß, sollte auch bei basenfasten damit zurückhaltend sein. Wer oft mit Blähungen oder Schmerzen auf Rohes reagiert, sollte sein Gemüse lieber schonend dünsten und die Finger von Rohkost lassen. Ich habe einige sehr erfahrende naturheilkundlich Ärzte kennen lernen dürfen, die sagten, dass unsere Därme in den vergangenen Jahrzehnten von industriell gefertigter Nahrung verweichlicht worden sind und daher Rohkost gar nicht mehr ohne Probleme verdauen können. Das kann ich aus meiner Praxis nur bestätigen. Dazu kommt, dass immer mehr Menschen aus unterschiedlichen Gründen einen empfindlichen Darm, Lebensmittelallergien oder Unverträglichkeiten haben. Auch sie sollten mit Rohkost vorsichtig sein. Es ist immer besser, man isst das, was der Verdauungsapparat zurzeit auch verarbeiten kann, als etwas, das Schmerzen oder Probleme bereitet. Hier kommt es auf das Bauchgefühl an, das man beim basenfasten wunderbar lernen kann. Es gibt na klar auch Menschen, die da sehr unempfindlich sind und Rohkost selbst am Abend bestens vertragen. Sie können rohes Obst und Gemüse nach Herzenslust – bei basenfasten bis 14 Uhr – verzehren. Holen Sie sich Anregungen bei unseren basischen Rezepten.
5. Falsche Essenszeiten
Und weiter geht es mit dem Thema Rohkost. Wer es bisher gewohnt war, Obst und rohes Gemüse zu jeder Tages- und Nachtzeit zu essen, sollte während der basenfasten Kur auf die verschiedenen Verdauungszeiten von Rohkost und gekochter Kost achten. Es kann leicht zu Blähungen kommen, wenn man Rohes nach Gekochtem isst. Vor allem Obst, das ach so beliebte Dessert nach einer Mahlzeit, führt gerne zu Gärungen und unliebsamen Gasbildungen. Das hängt mit dem Leberrhythmus zusammen. Denn nach 14 Uhr behindert Rohkost die Leber bei ihren internen Stoffwechselarbeiten und ist dadurch schwerer verdaulich. Menschen mit einer gesunden Verdauung merken das nicht direkt. Menschen mit einem empfindlichen Darm spüren das jedoch in Form von Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Tipp: Checkliste: Blähungen bei basenfasten.
6. Zu spät essen
Klappt es nicht mit der Gewichtsabnahme und mit dem sich-leichter-fühlen? Vielleicht ist ja nur das späte Abendessen schuld. Je länger die Essenspause in der Nacht umso besser. Also früh zu Abend essen, so früh wie es nur irgendwie geht. Und wenn aus beruflichen Gründen oder weil man noch dringend nach der Arbeit zum Sport will, dann doch nicht klappt, dann sollte das Abendessen sehr sparsam ausfallen. Alles, was nach 18 Uhr gegessen wird, belastet den Stoffwechsel unnötig und landet schneller auf den Hüften. Das hängt damit zusammen, dass der Stoffwechsel am Abend und in der Nacht mit seinem „Backoffice“ beschäftigt ist und keine Zeit für Publikumsverkehr – sprich Essen – hat. Wir kennen die Benefits der langen Essenspausen auch vom Intervallfasten.
Die Essenpause auf den Abend und auf die Nacht zu legen ist vor allem in Hinblick auf den Stoffwechsel sinnvoll. Denn der interne Stoffwechsel der Leber ist besonders nachts aktiv, somit arbeitet und verstoffwechselt der Körper während wir schlafen am meisten und eine Essenspause über die Nacht gestaltet diese Vorgänge besonders effizient, weil nicht immer frischer Nachschub aus dem Darm kommt.
7. Schlecht gekaut
Kein erleichtertes Gefühl mit so viel Obst und Gemüse? Dafür Völlegefühl und Blähungen? Dann hat die Wacker Regel Nr. 10 „Gründlich kauen – der Darm hat keine Zähne“ wohl noch kein Gehör gefunden. Gut gekaut ist halb verdaut – da gibt es nichts zu diskutieren. Und gutes Kauen führt zu einer besseren Nährstoffverwertung und zu weniger Blähungen. Kurz zum Verinnerlichen: Sie beginnt im Mund. Die Zähne sind unser „Besteck“ zum Zerkleinern und die Mahlzähne heißen so, weil sie das Essen zermahlen sollen. Die Speicheldrüsen im Mund machen daraus einen Brei und fangen schon mal mit der Verdauung an. Und erst wenn aus dem Essen ein richtiger Brei geworden ist kann der Magen gut weiter verdauen und die Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse optimal im Dünndarm weiter arbeiten, so dass der Darm dann die meisten Nährstoffe rausziehen und verwerten kann. Wer lange und gründlich kaut, hat mehr vom Essen und wird schneller satt. Denn durch das zeitaufwändige lange und anstrengende Kauen isst man automatisch weniger. Wer sich da nicht so gut im Griff hat sollte sich immer nur kleine Portionen auf den Teller legen und diese kleine Portion sehr bewusst essen und gut kauen.
8. Zu viel Stress
Schon immer habe ich empfohlen, seine basenfasten Zeit nicht in eine stressige Zeit zu legen, weil Stress macht genau so sauer wie eine zu säurelastige Ernährung. Und ob man basenfasten mitten in einen stressigen Alltag reingepackt machen möchte, sollte man sich daher wirklich zweimal überlegen. Zumal dieses Thema seit einigen Jahren auch Gegenstand von Forschungen rund um die DONALD-Studie der Universität Bonn sowie der Uni Gießen ist. So hat eine Forschungsgruppe um Prof. Thomas Remer an der Uni Bonn 2014 herausgefunden, dass lang anhaltender Stress negative Auswirkungen auf die Knochenstabilität, auf den Blutdruck und auf den gesamten Stoffwechsel – auch schon bei Kindern und Heranwachsenden hat. Professor Remer sieht die Langzeitfolgen der Säurelast durch Stress genauso kritisch wie bei einer Ernährung, die eine hohe Säurebelastung mit sich bringt.
Daher: Egal ob das basenfasten alleine zuhause oder in einer Gruppe stattfindet – Stress hat dabei nichts zu suchen. Wichtig ist, sich auch in den Alltag Erholungsinseln einzubauen. Das ist für jeden Menschen etwas anderes. Für den einen ist es ein Spaziergang im Wald, für den anderen ist es das Austoben beim Sport. Wer es zuhause nicht schafft, sich Stress vom Hals zu halten, für den gibt es die wunderbare Möglichkeit, für eine basenfasten Auszeit in eines unserer zertifizierten basenfasten Hotels zu fliehen.
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