Süßen darfst Du auch beim basenfasten, allerdings sollte es dann auch wirklich zu 100% basisch sein. Ich verrate Dir, welche Alternativen Du bei einer basischen Ernährung verwenden kannst und warum uns Zucker so „sauer“ macht.
Zucker beeinflusst den Säure-Basen-Haushalt
Haushaltszucker, der aus der Zuckerrübe gewonnen wird, findet sich in allen Fertigprodukten, die laut Zutatenliste Zucker enthalten. Dieser Zucker ist raffiniert, also chemisch behandelt. Die Mineralien aus der Zuckerrübe gehen während der Herstellung zu Zucker verloren. Er enthält also weder Vitamine noch andere wertvolle Stoffe, die für unsere Gesundheit von Nutzen sein könnten. Zwar reagiert Zucker chemisch neutral und beeinflusst damit nicht direkt unseren Säure-Basen-Haushalt, dennoch ist er ein Säurebildner, denn er führt bereits im Mund in Verbindung mit den dort lebenden Bakterien zu einer Säurebildung und fördert Karies. Zu viel Zucker trägt, wie zahlreiche Beobachtungen der Erfahrungsmedizin gezeigt haben, zur Entstehung einer chronischen Übersäuerung bei. Denn Übergewicht oder Diabetes sind meist Folge falscher Ernährungsgewohnheiten, die auch immer einhergehen mit einem zu hohen Zuckerkonsum.
Basische Alternativen zum Süßen
Zucker-Alternativen haben einen großen Vorteil: Im Gegensatz zu Haushaltszucker gesellen sich noch Mineralstoffe und Vitamine dazu. Aber Vorsicht: Auch die natürlichen Alternativen sind bei übermäßigem Verzehr ungesund, denn sie besitzen zwar meist weniger Kalorien, trotzdem können auch sie Karies im Mund verursachen. Und noch ein großer Pluspunkt, der für natürliche Zucker-Alternativen spricht ist, dass sie eine größere Süßkraft besitzen. Man braucht also im Vergleich zu Haushaltszucker viel weniger davon. Generell gilt: Je weniger ein Süßmittel erhitzt, pasteurisiert oder sonst wie behandelt worden ist, umso günstiger ist es zu bewerten.
Basische Süßungsmittel
Diese Süßungsmittel sind hervorragende Alternativen, um Gerichten eine leichte Süße zu verleihen und dennoch dem Körper wertvolle Basen zuzuführen.
Kokosblütenzucker
Bei Kokosblütenzucker handelt es sich um den eingedickten und danach auskristallisierten Saft der Kokosblüten. Die basische Zuckeralternative schmeckt anders als es vermuten lässt nicht nach Kokos, sondern erinnert ein wenig an braunen Zucker mit einer wohlschmeckenden Karamellnote. Im Gegensatz zu vielen anderen Süßungsmitteln soll der glykämische Index bei Kokosblütenzucker wesentlich geringer ausfallen. Das bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr nur langsam ansteigt, damit wäre Kokosblütenzucker auch eine gute Alternative zum Süßen für Diabetiker.
Allerdings stützt sich diese Behauptung lediglich auf eine Studie mit geringer Probandenanzahl, deshalb empfehlen wir Diabetikern, Kokosblütenzucker nicht anders zu verwenden, als Haushaltszucker auch. Anders als Industriezucker besitzt er eine Vielzahl von Nährstoffen wie beispielsweise Eisen, Magnesium und Zink und eignet sich daher für eine basische Ernährung. Kokosblütenzucker süßt nicht nur, sondern bringt auch einen tollen Geschmack mit und kann dank seiner Süßkraft fast überall eingesetzt werden, vor allem beim Backen.
Agavendicksaft
Agavendicksaft stammt ursprünglich aus Mexiko. Die Ureinwohner haben schon vor tausenden von Jahren den Saft der Agave genutzt, sowohl als Nahrungsmittel, als auch zu medizinischen Zwecken. Er wird aus den zuckersüßen Herzen der Gave, einer subtropischen Rosettenpflanze, die vor allem in Mexiko und Mittelamerika sehr weit verbreitet ist, gewonnen. Die Pflanze wird an ihrem Herzen eingeritzt und dadurch tritt der dickflüssige, goldgelbe Saft aus, der in Kübeln gesammelt wird. Der daraus gewonnene Saft wird solange gekocht, bis er nur noch maximal 25 Prozent Wassergehalt hat und sirupartig eingedickt ist. Agavendicksaft hat eine leicht höhere Süßkraft als Zucker, entsprechend geringer kannst Du ihn dosieren. In der Küche ist er sehr vielfältig einsetzbar, da er eher neutral schmeckt. Diabetiker sollten sparsam mit Agavendicksaft umgehen, da er sehr viel Fruktose enthält und, entgegen früheren Meinungen und Erkenntnissen, den Blutzuckerspiegel auch ansteigen lässt und bei längerem Konsum die Insulinresistenz erhöht. Agavendicksaft eignet sich, in kleinen Mengen eingesetzt, wunderbar zum Süßen von Salatsaucen, Desserts, basischen Müslis und Smoothies.
Apfel- und Birnendicksaft
Der aus den Apfel- und Birnenfrüchten gewonnene Saft, wird zunächst erhitzt und dann eingedampft. Dabei wird nicht nur der enthaltene Zucker konzentriert, sondern auch das typische Aroma der Äpfel bzw. Birnen bleibt erhalten. Die Süßkraft von Dicksäften ist geringer als die von Honig, dafür ist jedoch der Geschmack intensiver. Der säuerlich-würzige Apfeldicksaft und der milde Birnendicksaft verleihen Salatdressings, basischen Müslis sowie Smoothies eine fruchtige Geschmacksnote. Zum gesunden Basenbildner werden sie auch, weil sie noch reich an Mineralstoffen und Vitaminen sind.
Dattelsirup
Dattelsirup wird schon seit langem im Orient für die Verfeinerung von Gerichten und Desserts verwendet. Für seine Herstellung werden frisch geerntete Datteln in Wasser eingeweicht und die Kerne durch Zentrifugieren entfernt. Das Fruchtfleisch wird anschließend gepresst und der gewonnene Saft wird zu Sirup eingekocht. Die Süßkraft von Dattelsirup ist relativ hoch und deshalb reicht eine sparsame Verwendung aus. Mit Dattelsirup kannst Du heiße und kalte Getränke süßen, ihn zum Backen einsetzen und für Desserts, aber auch pikante asiatische Gerichte lassen sich damit verfeinern. Datteln sind aber nicht nur die idealen Süßmacher, sondern auch noch sehr gesund. Dattelsirup versorgt den Körper mit Mineralstoffen und Vitaminen. In einer Studie der Cardiff Metropolitan University fand man sogar heraus, dass Dattelsirup in der Lage ist, das Wachstum von Bakterien effektiv zu hemmen. Die antioxidative Wirkung kommt daher, dass die Dattel viele phenolische Verbindungen hat.
Datteln sind auch als Trockenfrüchte eine gute basische Alternative zu Zucker. Auch zu finden im Wacker Gekeimtes Müsli.
Dattelmus selbst herstellen
Dein eigenes natürliches Süßungsmittel, ohne irgendwelche Zusätze, kannst Du mit nur wenigen Zutaten ganz einfach selbst herstellen.
Basisches Dattelmus
Zutaten
- 200 g Bio-Datteln, entsteint
- 300 ml Wasser
- evtl. Gewürze wie Vanille, Zimt oder Kardamom
Anleitungen
- Die Datteln in einem Gefäß mit Wasser bedecken und für 30 Minuten einweichen.
- Anschließend die abgetropften Datteln mit dem Wasser und den Gewürzen in einem Hochleistungsmixer so lange mixen bis eine Mus entsteht.
- Das Dattelmus in ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren, dort hält sie sich für mindestens eine Woche.
Mit dem Dattelmus lassen sich Deine Gerichte nun ganz natürlich süßen und Du wirst sehen, Dein Geschmack stellt sich mit der Zeit auf viel weniger Süße ein.
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