Die Darmreinigung – für die einen ist sie das Unangenehmste beim Fasten, für die anderen ein Highlight für ihr Wohlbefinden. Darmreinigung (gemeint ist der Dickdarm) ist auch beim basenfasten ein unverzichtbarer Bestandteil und gehört daher neben 100% basischer Ernährung zu den 7 Basics des basenfastens, um sich von Anfang an wohl zu fühlen. Doch sowohl in unseren basenfasten Kursen, in unseren zertifizierten Hotels, als auch bei unseren Leseranfragen ist Darmreinigung immer wieder ein heikles Thema, vor dem viele sich am liebsten drücken würden.
Dabei ist eine Darmreinigung gar kein Hexenwerk – mit einem Irrigator geht das schnell und unkompliziert – und die allermeisten Menschen fühlen sich danach leicht und entlastet.
Ist die Darmreinigung wirklich notwendig?
„Ich faste doch schon, da wird der Körper genügend entlastet, da muss ich doch den Darm nicht auch noch zusätzlich reinigen! Ich habe jeden Tag Stuhlgang, meine Verdauung ist hervorragend, das genügt doch sicher!“ Solche und ähnliche Argumente höre ich immer wieder. Leider ist die Vorstellung den Darm zu reinigen, für viele Menschen ein Gräuel, und immer gibt es Menschen in unseren Kursen, die mit allen Tricks versuchen, dieses Basic zu umgehen.
Dabei wissen die wenigsten Menschen, in welchem Zustand sich ihre Verdauungsorgane befinden. Sie haben vielleicht jeden Tag Stuhlgang – das sagt noch lange nichts darüber aus, ob sie die Nahrung gut verwerten und den Darm danach auch optimal entleeren.
Denn die meisten Därme sind viel träger als man denkt und entleeren sich nicht gründlich genug, so dass ständig Reste zurückbleiben. Nun ist aber unser Dickdarm darauf trainiert, allem, was so in ihm liegt ständig Wasser zu entziehen. Das macht er, um so wenig wie möglich Körperflüssigkeit zu verlieren und auch, um die darin enthaltenen Mineralstoffe dem Körper wieder zurück zu geben. Man nennt dies Rückresorption. Wenn ich etwas immer mehr eindicke, weil ich das Wasser entziehe, dann wird das immer fester und härter. Und genau das geschieht mit unserem Stuhl – er wird immer härter, lässt sich auch nicht mehr so leicht nach außen befördern und bleibt als Ablagerung an manchen Stellen im Darm zurück. Dadurch werden die Darmwände daran gehindert, ihre vielfältigen Arbeiten für die Verdauung, für den Stoffaustausch und für das Immunsystem zu leisten. Grund für eine träge Verdauung ist neben Stress oft auch falsche Ernährung, Überernährung und Bewegungsmangel. Wer sich nun eine Woche 100% von Obst und Gemüse ernährt, löst damit alleine diese Ablagerungen noch nicht.
Und was passiert: Die alten Säuresünden bleiben dann weiterhin im Körper und im Darm, das gesunde basische Gemüse kommt dazu und die Darmbakterien freuen sich: Sie dürfen das verstoffwechseln, was der Darm nicht schafft: das Halbverdaute. Denn Bakterien zersetzen die Nahrung unter Gasbildung. Für sie ist das Party- für uns sind das unangenehmen Folgen wie Völlegefühl und Blähungen. Daher empfehlen wir bei basenfasten auch die Reinigung des Dickdarms. Wie es um den eigenen Darm steht und wie fit er ist, kann ein einfacher ein Selbsttest zeigen.
Beim basenfasten wird zunächst einmal die Zufuhr von Säurebildnern gestoppt – aber der Stoffwechsel steht nicht still. Im Gegenteil: Der Stoffwechsel wird dadurch angeregt, Ablagerungen, auch saure Ablagerungen, zu mobilisieren. Nun müssen sie nur noch ausgeschieden werden. Und da bietet sich der Darm als unser größtes Ausscheidungsorgan an – mit etwas Nachhilfe in Form von Einläufen klappt das am besten.
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Durch Darmreinigung das Wohlbefinden unterstützen
Viele Fastenkuren und Detoxkuren umfassen eine Darmreinigung. Fasten und Darmreinigung haben sich seit über 2000 Jahren bewährt und sind in fast allen Kulturkreisen zu finden! In der Erfahrungsheilkunde betrachtet man diese erfolgreiche Kombination als Grundlage vieler Therapien.
Eine Darmreinigung befreit den Darm von Stuhlrückständen, die den Stoffwechsel belasten können – sie unterstützt damit den Stoffwechsel dabei, den durch die Stoffwechselarbeit anfallenden Müll schneller loszuwerden. Besonders hilfreich ist sie, wenn die Verdauung nicht optimal funktioniert, wenn die Darmentleerung unvollständig und unregelmäßig erfolgt und wenn häufig Blähungen auftreten. Denn wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Beschwerden, die während der basenfasten Kur auftreten, daher rühren, dass zuvor keine Darmreinigung durchgeführt wurde. Auch wer täglich Stuhlgang hat, sollte während der basenfasten Kur drei Darmreinigungen durchführen. Die Entleerungen mit Einläufen oder der Colon-Hydro-Therapie sind gründlicher als die tägliche Entleerung beim Stuhlgang. Wer den Darm nicht reinigt, kann in den ersten Tagen unter vermehrten Blähungen leiden, auch, weil der Darm sich erst an die sehr ballaststoffreiche basische Kost gewöhnen muss.
Welche Methode ist die beste?
Wer Erfahrung mit Heilfasten hat, ist vermutlich schon mit Glaubersalz, Bittersalz oder mit Fertigpräparaten auf dieser Basis in Berührung gekommen. Aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung in der Praxis raten wir Menschen, die damit bislang keine Erfahrung gemacht haben, davon ab. Sowohl Glauber- als auch Bittersalz reizen die Schleimhäute und sind besonders für Menschen mit einem empfindlichen Darm oder mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten nicht geeignet. Dazu kommt, dass diese beiden Salze nur dann zu einer Darmentleerung führen, wenn genügend Flüssigkeit vorhanden ist. Das ist auch der Grund, weshalb man zu der Einnahme des Salzes stets viel Wasser trinken sollte. Trinkt aber ein Mensch chronisch viel zu wenig – und ich habe unzählige solcher Patienten in meiner Praxis erlebt – dann behält der Körper das Wasser erst mal für sich und das Salz verklumpt im Verdauungstrakt, ohne dass es zu einer Entleerung kommt. Bauchgrummeln, Völlegefühl bis hin zu Schmerzen sind die Folgen. Auf Nummer sicher geht man mit Einläufen oder mit Colon-Hydro-Therapie, die Ärzte und Heilpraktiker durchführen. Einläufe werden mit Irrigatoren gemacht. Klistiere ermöglichen KEINE Darmreinigung, sie entleeren lediglich den Enddarm, nicht den gesamten Dickdarm.
Vollständige Darmreinigung geht am besten mit:
- Einläufen (mittels Irrigatoren)
- Colon-Hydro-Therapie
- Glaubersalz – Natriumsulfat
- Bittersalz – Magnesiumsulfat
Anregung der Verdauung geht am besten mit:
- Leinsamen, geschrotet
- Flohsamen
- Sauerkrautsaft
- Backpflaumen
Sauerkrautsaft, der Saft von milchsauer vergorenem Weißkraut reguliert durch seinen hohen Anteil an Milchsäurebakterien sanft die Verdauung, führt aber nicht zu einer vollständigen Darmentleerung, wie dies bei Glaubersalz oder Einläufen der Fall ist. Auch Flohsamen regelt die Verdauung, ist aber kein Darmreinigungsmittel. Diese und ähnliche verdauungsanregende Mittel sind für die Fastenzwecke zu schwach. Stuhlreste verbleiben weiterhin im Darm und wirken während einer Fastenkur besonders belastend für den Stoffwechsel. Mehr dazu in diesem Beitrag.
So funktioniert ein Einlauf
Die Darmreinigung mit einem Einlauf hat den Vorteil, dass sie einfach durchzuführen ist und gut planbar ist. Die Entleerung setzt zuverlässig wenige Minuten nach der Anwendung ein. Daher eignen sich Einläufe für Menschen, die nicht so lange warten können, wie es beim Glauber- oder Bittersalz nötig ist. Die Methode ist auch für Menschen mit empfindlichen Darm geeignet. Für den Einlauf wird ein Irrigator benötigt. Ein Irrigator ist ein Plastikbehältnis oder ein Faltbeutel, der ein bis zwei Liter Wasser aufnehmen kann und der mehrfach verwendet werden kann. Wir empfehlen den Reprop Clyster Plus, da er vielseitiger anwendbar ist als herkömmliche Irrigatoren und auch gut nachgerüstet werden kann. Gemacht wird ein Einlauf am besten im Badezimmer. Dazu legt man sich auf ein großes Handtuch auf den Boden. Beim Reprop Clyster legt man sich auf den Rücken, bei anderen Irrigatoren auf die linke Seite.
Und so funktioniert ein Einlauf:
- Den Irrigatorbehälter mit 1 bis 2 Liter Wasser füllen – Temperatur von 36–37° C – also angenehm warm für die Haut.
- Das Einführrohr mit etwas Vaseline oder einer anderen unparfümierten Fettcreme einfetten und wenige Zentimeter in den After einführen – dann den Zulaufhahn des Irrigators öffnen. Das Wasser läuft nun langsam vom Enddarm aus in den gesamten Dickdarm. Sobald ein Druckgefühl entsteht, sollte man ihm nachgeben und auf die Toilette gehen. In der Regel ist dies erst eine kleine Entleerung.
- Sobald die erste kleinere Entleerung des Darmes stattgefunden hat, kann mit einer weiteren Füllung des Darmes mit Wasser begonnen werden. Manchmal sind zwei, drei oder mehr Füllungen nötig, bis der Darm richtig entleert ist. Die ideale Füllmenge für einen Einlauf beträgt 2-3 Liter. Wer will kann den Darm nun ein wenig mit leicht streichenden Bewegungen zum Enddarm hin selbst massieren.
- Am Ende sollte sich der Darm angenehm leer und leicht anfühlen.
Wie oft soll man den Darm reinigen?
Wir empfehlen während einer 1-wöchigen basenfasten Kur 3-4 Darmreinigungen durchzuführen, also alle 2 bis 3 Tage: Zu Beginn des basenfastens, in der Mitte und am Ende der Kur. Wie oft der Darm in dieser Zeit gereinigt werden sollte ist auch abhängig davon, wie gut die Verdauung funktioniert. Falls die Darmentleerung unvollständig ist und häufig Blähungen auftreten, dann kann die Darmreinigung in den ersten Tagen auch zweimal nacheinander erfolgen, bis der Darm sich gut geleert hat. Wenn die Verdauung nach der ersten Darmreinigung super gut funktioniert, reichen auch 2 Reinigungen in einer Woche basenfasten.
Für eine Verlängerungswoche basenfasten empfehlen wir bei normaler und guter Verdauung noch eine weitere Darmreinigung. Auch für eine eventuelle 3. Woche empfehlen wir noch eine Reinigung.
Sollte ein Darm sich völlig quer stellen und nach der ersten Woche basenfasten mit Blähungen und zögerlicher Verdauung reagieren, ist dies ein Zeichen, dass die Verdauung schon vor basenfasten nicht optimal war. Häufig treten solche Beschwerden in Verbindung mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Haut- oder Gelenkproblemen auf. In diesem Fall empfehlen wir, in der 2. Woche noch 2 bis 3 weitere Darmreinigungen durchzuführen. Zudem ist es empfehlenswert, sich dann auch von einem Arzt oder Heilpraktiker, der sich auf das Thema Darm spezialisiert hat, gründlich diagnostizieren zu lassen.
Schädige ich damit meine Darmflora?
Eine weit verbreitete Meinung ist, dass man durch eine Darmreinigung mit Wasser seine Darmflora – unser Mikrobiom im Darm – schädigt. Daher schrecken viele Menschen vor Darmeinigungen zurück oder befürchten, dass sie danach ihre Darmbakterien wieder ersetzen sollen. Dazu sollte man wissen, dass unsere Bakterien im Darm eine perfekte Lebensgemeinschaft mit uns bilden und lebenswichtige Aufgaben nicht nur für unser Immunsystem, sondern auch für unsere gesunde Gehirnfunktion übernehmen. Weil sie so wichtig sind halten sie sich ständig fit und erneuern sich laufend – sie updaten sich sozusagen ständig.
Eine Spülung mit Wasser macht ihnen da nichts aus – genauso wenig wie wir durch das tägliche Duschen unser Mikrobiom auf der Haut zerstören. Lediglich bei zu häufigem Händewaschen mit aggressiven Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln schaden wir dem Mikrobiom der Haut. Und da eine Darmreinigung nicht mit einem Hochdruckreiniger und aggressiven Mitteln, sondern sehr sanft und nur mit Wasser erfolgt, werden immer nur einige der Bakterien ausgeschwemmt, die sich sofort wieder erneuern – wie das auch beim Bad oder bei der Dusche auf der Haut geschieht. Also keine Panik, dem Darm tut eine Dusche so gut wie unserer Haut.
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