Leuchtend gelb kommt er auf den Frühlingswiesen daher und seine kleinen Fallschirmsamen weg zu pusten macht heute noch Spaß. Die Rede ist vom Löwenzahn, den wir als Pusteblume aus unserer Kindheit kennen. Für die meisten Menschen ist er nicht mehr als ein lästiges Unkraut – doch das wird ihm nicht gerecht. Seine Blätter schmecken bitter und treffen längst nicht jeden Geschmack. Doch wie wichtig Bitterstoffe für unsere Gesundheit sind, haben wir längst begriffen.
Apotheker Pahlow sagt in seinem Buch „Das große Buch der Heilpflanzen“ über Löwenzahn, dass er die Nieren und die Leber zu erhöhter Aktivität anregt, das Bindegewebe durchblutet und sich wunderbar für eine entschlackende Frühjahrskur eignet. Leber und Nieren sind neben Darm und Haut wichtige Ausscheidungsorgane, weshalb wir Löwenzahn sowohl in Entschlackungstees als auch -säften finden. Seine Wirkung auf das Bindegewebe erklärt auch seinen günstigen Einfluss auf Rheuma und Gicht. Rheumatiker berichten, dass sie nach einer Löwenzahn-Saft-Kur weniger Schmerzen haben.
Wildwachsender Löwenzahn kann geerntet werden, wenn die Blätter noch jung sind. Am besten erntet man die Blätter oder Blüten an einem sonnigen Tag kurz vor der Mittagszeit. In der Heilpflanzenkunde spricht man davon, dass die Wirkstoffe von Kräutern und Pflanzen je nach Wetter schwanken und sie an regnerischen Tagen weniger Wirkstoffe besitzen. Wegen des Vitamin-C-Gehalts sollte man ihn stets frisch verwenden und nicht unnötig lange lagern.
Vom wildwachsenden Löwenzahn sind um die 400 Arten bekannt, die essbar sind. Auch roten Löwenzahn gibt es. Dazu kommen unzählige Zuchtformen, die man oft schon im Januar auf Wochenmärkten findet. Meist kommt er dann aus dem Süden Italiens. Die Puntarelle, eine Schnittzichorie, ist eine Verwandte des Löwenzahns und ist mit ihrem hohen Bitterstoffgehalt eine optimale Zutat für jeden Frühlingssalat.
Quelle: www.sfk.online
Das steckt drin im Löwenzahn
Wie alle Wildkräuter ist auch Löwenzahn ein Kraftpaket an Mineralstoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen, was ihn auch zu einem hervorragenden Basenbildner macht. Löwenzahn überzeugt aber vor allem durch seinen hohen Gehalt an Bitterstoffen.
Bitterstoffe – nicht nur für eine gute Verdauung
Bitterstoffe kennen wir als Anreger für unsere Verdauung. Sie regen die Gallenproduktion in der Leber an. Diese Wirkung macht den Löwenzahn zur Heilpflanze erster Wahl bei Gesundheitsproblemen mit Leber oder Galle. Doch sie können noch viel mehr: Sie wirken entzündungshemmend, antibakteriell, stärken das Herz und stoppen Heißhungerattacken. In diesem Blog findest Du alles über Bitterstoffe So wichtig sind Bitterstoffe für eine gute Verdauung. Daher mein Tipp: Wann immer Dir Löwenzahn begegnet, schnappe ihn und mach einen Salat oder ein Smoothie daraus.
Mehr Kalium als Bananen und Kartoffeln
Alle Zellen benötigen Kalium, damit sie überhaupt funktionieren können, doch die Muskulatur und die Nervenzellen sind in einem besonders hohen Maß auf Kalium angewiesen. So sind weder die Muskelkontraktion noch die Reizweiterleitung ohne Kalium möglich. Kalium reguliert auch den Säure-Basen-Haushalt, weshalb ein hoher Kaliumgehalt in Lebensmitteln immer auch seine basische Wirkung erhöht. Der Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei ca. 4 g Kalium. Als kaliumreiche Lebensmittel gelten Kartoffeln, Bananen, Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse. Mit 501 mg Kaliumgehalt übertrumpft Löwenzahn Bananen, Kartoffeln und Getreide. Wenn man Hülsenfrüchte und Getreide in gekeimter Form zu sich nimmt, kann man mit der basischen Küche seinen Kaliumbedarf wunderbar decken.
Schutz vor freien Radikalen durch Selen
Dieses lebenswichtige Spurenelement ist Bestandteil vieler Enzyme. Selen bietet als Antioxidans Schutz vor freien Radikalen, weshalb es gerne begleitend bei Krebstherapien genommen wird. Und das muss keinesfalls in Tablettenform sein. Der Tagesbedarf von Erwachsenen liegt zwischen 60 und 70 Mikrogramm. Da die Paranuss mit 105 Mikrogramm Selen pro 100 g schon mit ca. 5 Nüssen den Selenbedarf deckt und ebenso basisch ist, ist sie schon bei vielen Menschen als antioxidativer Snack beliebt. Nur Löwenzahn toppt das noch. In 100 g Löwenzahn sind ganze 800 Mikrogramm Selen enthalten. Es reichen daher schon wenige Blätter des bitteren Löwenzahns, um sich seinen täglichen Schutz vor freien Radikalen zu sichern.
Schilddrüsenpower durch Selen
Selen ist auch für eine optimale Funktion der Schilddrüse unerlässlich. Überhaupt ist die Schilddrüse das selenreichste Organ unseres Körpers. Denn durch Selen wird das Schilddrüsenhormon Thyroxin in seine aktive Form umgewandelt, was dann viele Stoffwechselvorgänge steuert: Von der Herzfrequenz über den Energieumsatz bis hin zum Wachstum von Haaren und Nägeln.
Mehr Vitamin C als Orangen
Okay, die meisten mögen morgens lieber einen frisch gepressten Orangensaft anstelle eines bitteren Löwenzahn-Smoothies. Dabei hat er mehr Vitamin C zu bieten als Orangen. Ganze 68 mg Vitamin C sind es in 100 g Löwenzahn – in 100 g Orangen – also in einer sehr kleinen Orange – sind es gerade mal 50 mg. Viel entscheidender als die absolute Menge an Vitamin C ist allerdings die Frage, ob Vitamin C überhaupt noch drin ist, wenn ich es verzehre. Wir wissen ja: Dieses Vitamin C hasst Licht und lange Lagerzeiten. Und wo kommen die Orangen her und wo der Löwenzahn? Den Löwenzahn kann ich mir frisch vom Markt und noch frischer aus dem Garten holen – die Orangen nicht – es sei denn, ich lebe in Sizilien.
Wie wäre es mit diesem Frühjahrskur-Smoothie aus Löwenzahnblättern:
Löwenzahn-Smoothie
Zutaten
- 3 Handvoll Löwenzahn
- 1 reife Banane
- 2 EL Wacker Gekeimte Haferflocken Bio
- ½ Schale Gartenkresse
- 2 EL Sesamsamen
- Saft von ½ Orange
- 200 ml Wasser
Anleitungen
- Den Löwenzahn waschen und zusammen mit der geschälten Banane in den Mixer geben.
- Die Orange halbieren, eine Hälfte auspressen und den Saft in den Mixer geben.
- Die Gartenkresse zusammen mit dem Sesam, dem Orangensaft und dem Wasser in den Mixer geben und alles zerkleinern.
Basenreicher Kartoffelsalat mit Löwenzahn und grünen Kapern
Basenreicher Kartoffelsalat mit Löwenzahn und grünen Kapern
Zutaten
- 8 Kartoffeln mittelgroß
- 1 Handvoll Löwenzahn
- 2 Schalotten klein
- etwas Muskatnuss frisch gerieben
- 1 EL Kapern
Für das Dressing
- 4 EL Sonnenblumenöl kaltgepresst
- 1 EL Balsamico Bianco (beim basenfasten stattdessen Zitronensaft)
- etwas schwarzen Pfeffer frisch gemahlen
- etwas Kräutersalz
Anleitungen
- Die Kartoffeln mit der Schale im Gemüsedämpfer garen, abkühlen lassen, schälen, in Scheiben schneiden und mit Muskat würzen.
- Die Löwenzahnblätter waschen und abtropfen lassen.
- Die Schalotten schälen und in Scheiben schneiden.
- Alle Zutaten des Dressings miteinander vermischen und die Schalotten dazugeben.
- Das Dressing, die Kapern und die Löwenzahnblätter unter die Kartoffeln geben und servieren.
Notizen
Die Kartoffeln mit der Schale im Gemüsedämpfer garen, abkühlen lassen, schälen, in Scheiben schneiden und mit Muskat würzen. Die Löwenzahnblätter waschen und abtropfen lassen. Die Schalotten schälen und in Scheiben schneiden. Alle Zutaten des Dressings miteinander vermischen und die Schalotten dazugeben. Das Dressing, die Kapern und die Löwenzahnblätter unter die Kartoffeln geben und servieren.
Genauso aromatisch wie die grünen Blätter ist die leuchtend gelbe Blüte. Braten Sie die Löwenzahnknospen einfach kurz in Öl an und schmecken Sie sie mit etwas Kräutersalz oder Gomasio ab. So eignen sie sich als aromatische Salatbeilage oder zum Knabbern als kleine Zwischenmahlzeit.
Das Beste ist: Löwenzahn finden Sie überall, sie sollten nur darauf achten, dass Sie ihn fernab von Verkehrsstraßen pflücken. Am besten ernten Sie die Blätter oder Blüten an einem sonnigen Tag kurz vor der Mittagszeit. In der Heilpflanzenkunde spricht man davon, dass die Wirkstoffe von Kräutern und Pflanzen je nach Wetter schwanken und sie an regnerischen Tagen weniger Wirkstoffe besitzen. Die grünen Löwenzahnblätter können Sie dann ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren. Dagegen sollten Sie die Löwenzahnblüten nicht allzu lange lagern, sondern bereits am Tag des Pflückens verwenden.
So, jetzt werden Sie die kleine gelbe Pusteblume bestimmt in Zukunft mit etwas anderen Augen wahrnehmen und ihr vielleicht einfach mal die Chance geben sie basisch zu genießen!
Mehr Lust auf Löwenzahn?
Versuchen Sie den roten Löwenzahnsalat mit Kirschdressing oder die herzhafte Kartoffelwaffel mit Löwenzahnsalat & getrockneten Tomaten.
Auch sehr zu empfehlen sind die basischen Nockerl mit Löwenzahn-Schiffchen.
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Foto Familie: Adobe Stock, © Kzenon, #264932130
Foto Kartoffelsalat: Melanie Draganis
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